Der Landkreis Elbing/Westpr.
Dorfgemeinschaft Schönmoor

Grenzeiche und Grenzstein zwischen Ost- und Westpreußen


Während unserer letzten Reise nach Elbing besuchten wir auch unseren Geburtsort Schönmoor. Mit Genehmigung des hiesigen Försters durchwanderten wir den schönen Schönmoorer Stadtwald. Nach einer guten halben Stunde kamen wir an die alte und dicke Eiche, die wir als Kinder so nannten. Diese Eiche steht an der Straße zwischen Elbing und Mühlhausen. Sie ist die Grenze zwischen dem Elbinger Stadtforst und dem Pomehrendorfer Privatwalde. An der Eiche steht ein Grenzstein der aussagt, dass hier die Grenze zwischen West- und Ostpreußen verläuft.

Reinhold Kuhn und Horst Gehrmann

Auf Maikäferjagd in Schönmoor


Bei einem gemütlichen Beisammensein kamen wir auf unsere alte Heimat zu sprechen. Im Wonnemonat Mai war in unserem Dorf das Schützenfest ein besonderes Ereignis. Uns Kindern bereitete es in dieser Zeit ein großes Vergnügen, die jetzt zahlreich auftretenden Maikäfer zu fangen. Dazu mussten wir erst in den Wald gehen, um Birkenreisig zu holen, aus welchem unsere Eltern oder Großeltern Besen an langen Stielen banden, mit denen wir die Maikäfer aus der Luft oder von den Bäumen holen konnten. Wir Kinder besorgten uns Zigarrenkisten oder Schachteln, in die wir Löcher bohrten zur Aufbewahrung der gefangenen Maikäfer.



Mit acht bis fünfzehn Kindern machten wir uns nun auf den Weg zum Grenzberg. Dort war die Grenze zwischen den Gemeinden Schönmoor und Pomehrendorf. Hier gab es einen festen Weg und viele Buchen und Eichen. In der Abenddämmerung begannen die Maikäfer zu schwärmen oder befanden sich auf den Bäumen, um dort zu fressen und auch zu übernachten. Die gefangenen Maikäfer wurden anschließend gezählt, um festzustellen, wer die meisten gefangen hatte. Dreißig bis fünfzig Käfer hatte jeder gefangen. Für uns Kinder war es immer ein schönes Erlebnis. Am nächsten Tag wurden die Maikäfer an die Hühner verfüttert...


Reinhold Kuhn