Elbinger Kirchenbücher

Sonstige Kirchen und Gemeinden


In meinem letzten Beitrag zum Verbleib unserer Elbinger Kirchenbücher möchte ich den geneigten Leser darauf aufmerksam machen, dass es noch weitere verfilmte Kirchenbücher gibt, die für den Elbing-Forscher interessant sein können, für die sich aber eine umfangreichere Vorstellung nicht mehr lohnt.

Da wären zu nennen die Kirchenbücher der evangelischen Militärgemeinde:

Infanterie Regiment 04 von Kalckreuth  (ca. 1746 – 1809)

Infanterie Regiment 14 von Stutterheim bzw. von Ehrenreich (ca. 1746 – 1868)

Dabei muss man bedenken, dass diese Soldaten nur teilweise aus Elbing stammten und dass nur immer Teile der Regimenter ihren Standort in Elbing hatten. Der Regiments-Pfarrer reiste mit dem Kirchenbuch von Garnison zu Garnison (Liebstadt, Pr. Holland, Allenstein usw.), um die inzwischen geschehenen kirchlichen Begebenheiten (Taufen, Trauungen und Sterbefälle) zu dokumentieren; denn diese waren bereits in den Kirchenbüchern  der städtischen und ländlichen Kirchen in einer eigens für das Militär eingerichteten Spalte vermerkt worden. Es ist dem Autor leider nicht bekannt, welche der Elbinger Kirchen vorwiegend als Garnisonskirche genutzt wurde.

Im Militärkirchenbuch wurden auch Eintragungen für die Landwehr gemacht! Hier wird man schon eher fündig, was "Einheimische" betrifft.


Weiter gab es die Elbinger Mennoniten-Gemeinde in der Reiferbahnstr. 9. Eine weitere Gemeinde, die Mennoniten-Gemeinde Elbing-Ellerwald, hatte je eine Kirche in der Berlinerstr. 20 und in Ellerwald I. Trift. Hier sei aber noch einmal bemerkt, dass auch viele frühere Einträge zu Mennoniten-Taufen in den Kirchenbüchern der Niederung zu finden sind. Die Bücher der Mennoniten reichen von ca. 1744 bis 1942. Die Gemeinden kann man, trotz unterschiedlicher Gotteshäuser, als eine Gemeinde ansehen!


Es gab auch zwei Baptisten Gemeinden. Eine Gemeinde hatte ihre Kirche in der Johannisstr. 23, die andere Gemeinde "Salemkirche" residierte in der Leichnamstr. 121/122 (Kirchenbücher ca. 1840 bis 1925)


Die Katholisch-Apostolische Gemeinde Elbing hatte ihr Versammlungslokal in der Herrenstraße 25 (Kirchenbücher 1871 bis 1945)


Eine Synagoge für die anfangs noch sehr kleine Jüdische Gemeinde wurde 1823/24 in der Sturmstraße 9 gebaut. Aber auch vorher gab es schon Gottesdienste in einem Hinterhaus in der Wollweberstraße. Hier ein wirklich kurzer geschichtlicher Abriss:

Als Elbing 1772 preußisch wurde, hatte die Stadt keine jüdischen Einwohner. 1783 wurde dem Moses Simon der Aufenthalt als Garkoch und Dolmetscher mit Einschränkungen (um den reisenden Juden Verpflegung und Verständigung zu ermöglichen. Keinesfalls durfte er selber Handel treiben) gestattet. Erst nach 1800 wurde noch weiteren jüdischen Familien, die ein Schutzprivilegium für den ganzen Staat hatten, der Aufenthalt in Elbing zugestanden. Das Edikt vom 11. März 1812 gewährte den Juden endlich gleiche bürgerliche Rechte und Freiheiten wie den Christen und führte eine gänzliche Umgestaltung ihrer bürgerlichen Verhältnisse herbei. Sie nahmen mit ihren Familien auch bürgerliche Namen an. Nach Inkrafttreten des Gesetzes "über die Verhältnisse der Juden" vom 23. Juli 1847, einer Revision und Erweiterung der bestehenden Vorschriften, wurde die Bildung von Synagogen-Gemeinden zur Pflicht gemacht. Vorher hatte die damals "Israelische Gemeinde" genannte Gemeinschaft nur einen losen Zusammenhang.

Jüdische Kirchenbücher sind für die Zeit von 1812 bis 1871 von den Mormonen verfilmt worden.


Von weiteren Gemeinden  wie:


"Evangelische St. Paulusgemeinde" (St. Pauluskirche, Paulistr. 10)

"Katholische Gemeinde St. Adalbert" (Pfarrkirche von St. Adalbert, Pangritzstr. 4

"Gemeinschaft der Siebenten-Tags Adventisten" (Kapelle Roonstr. 8)

"Bischöflichen Methodistenkirche zu Elbing" (Zionskapelle Junkerstr. 8)

"Evangelische Gemeinschaft" (Versammlungslokal Traubenstr. 11)

"Evangelisch-lutherische Gemeinde" (1926 nur 40 Mitglieder)

"Evangelisch. reformierten Kirche" (Kettenbrunnenstr. 20)

"Gemeinschaft innerhalb der Evangelischen Landeskirche" (Vereinshaus Sonnenstr. 6),


sind verfilmte Unterlagen nicht bekannt.



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