DER LANDKREIS ELBING   
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DAMERAU


Das Wort ist polnischen Ursprungs und aus Dombrowa entstanden. Es bezeichnet eine wüste Heide, die nur mit wenig nutzbarem Holze, meist unausgewachsenem Eichenholze, bestanden ist.


Ob aus dem polnischen Ortsnamen Damerau auf eine slawische Siedlung zu schließen ist, bleibt ungewiß. Ebenso gut kann das im Ordensland sehr häufige Wort Damerau, das öfters für Eichwald gebraucht wird, mit dem Orden vorgedrungen sein. Wenn aber in Damerau jemals eine polnische Siedlung bestanden hat, dann könnte es nur in der Ordenszeit gewesen sein. Denn die alten Preußen lebten in so heftiger Feindschaft mit den Polen, daß sie Siedler dieses Volkes unter sich nicht geduldet hätten.


In der Urkunde über Stagnitten ist schon im Jahre 1286 von Damerau die Rede. Damit kann entweder die wüste Heide oder auch schon das Dorf gemeint sein. Dieses bestand jedenfalls schon vor 1300 wie aus dem ältesten Elbinger Zinsbuch hervorgeht. Damerau hatte damals 22 Hufen; für jede Hufe war ½ Mark zu zinsen.


Demgemäß entrichteten die beiden Schulzen Eberhard Longus und Nikolaus, die miteinander verwandt waren, 11 Mark Zins. Eberhard Longus hatte fünf Hufen im Besitz. Für sie zahlte er zwei Mark an die Aussätzigen von St. Georg. Etwa 1311 hatten die beiden Schulzen ihre Schulzenhaufen an den Rat verkauft und zinsten davon jährlich vier Mark.


An die St. Nikolaikirche war Dezem und der sogenannte Lampenzins zu entrichten. Er blieb über die Jahrhunderte hinweg bestehen. Um 1840 betrug er nicht ganz drei Taler.


In dem Testament eines Elbinger Bürgers Tydeman Rothe von 1336 war bestimmt, daß die beiden Außenkämmerer jährlich in Damerau ein Gastmahl für den Rat im Wert von zwei Mark veranstalten sollten.


Schon in der Ordenszeit gehörte also Damerau zum Außenkämmeramt der Stadt Elbing, ebenso in der Polenzeit. Der Krug in Damerau brauchte in der polnischen Zeit keinen Zins zu zahlen, da über den Schank der Außenkämmerer unmittelbar verfügte. Übrigens befand sich in Damerau der einzige Krug des Außenkämmerers auf der Höhe.


Damerau hatte um 1830 zwanzig Hufen, von denen zwei freie Schulzenhaufen waren. Das Dorf hatte 8 Bauernhöfe und 18 Eigenkätnerhäuser. Es war berechtigt zur freien Weide in dem Grunde, der zu Damerauwüsten gehört. Für diese Berechtigung und zwei wüste Haufen, die zum Dorfe gehörten, hatte es einen jährlichen Zins von fast vier Talern an das Königliche Domänen-Rentamt zu entrichten.


1828 begründete der Elbinger Kaufmann Steckel im Damerauer Walde an der Hommel einen Eisenhammer, der aber bereits 1831 aus Mangel an Holzkohlen wieder einging. Größere Kohlenbrennereien bestanden nämlich in dieser Gegend nicht. Die Anlage wurde nun in eine Papiermühle umgewandelt und bildet heute die Damerauer Talmühle.


In der Damerauer Gemarkung liegt die „Wagenspanne“, ein ehemals sehr gefürchteter, steiler Weg nach Kl. Stoboy


Die Schule Damerau stammt schon aus der Polenzeit.


Die Gemeinde Damerau hat heute (Das war im Jahre 1925) 467 ha und 404 Einwohner.



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DAMERAUERWÜSTEN


hieß früher Sprenswüsten und war 1715 vier Hufen groß. In der polnischen Zeit gehörte es zum Außenkämmeramt. Um 1830 maß es etwas über fünf kulmische Hufen. Heute gehört es in forstlicher Sicht zum städtischen Schutzbezirk Seeteich und ist 91 ¼ ha groß. In kommunaler Beziehung gehört es zur Gemeinde Damerau.


(            Hannelore Albuszies)

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