DER LANDKREIS ELBING   
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Kupferhammer


liegt in der Gemarkung Roland. Dieses Landstück wurde am 30. Oktober 1779 von der Frau Bürgermeister Brankenhausen, die damals Roland besaß, dem Mühlen-und Schleuseninspektor Christian Pahlau gegen einen jährlichen Zins von 40 Talern in Erbpacht gegeben. Pahlau erwarb damit ein Stück Wald und die Nutzung der Hommel in diesem Stück. 1785 erhielt Pahlau von Berlin die Erlaubnis, eine holländische Perlgraupen-, Öl-und Kupferhammer-Fabrik dort anlegen zu dürfen. Er mußte sich verpflichten, von jeder dieser Mühlen jährlich einen Wasserzins von einem Taler an die Kämmereikasse zu entrichten, und zwar von Trinitatis 1784 ab. Es wurden ihm also zehn Freijahre gewährt. Pahlau bat auch um die Erlaubnis, den Schmerlenfang in seinem Hommelteil ausüben zu dürfen. Dieser Fang war bis dahin von der Kämmerei für drei Taler und dreißig Groschen verpachtet worden. Der Bitte Pahlaus wurde entsprochen. Um denselben Preis erhielt er den Schmerlenfang in Erbpacht.


Der Kupferhammer, den Pahlau anlegte, wurde 1791 in Besitz genommen. Bereits 1795 verkaufte Pahlau sein ganzes Besitztum, die Mühlenanlage mitsamt den Baulichkeiten, an den Kaufmann und Stadtrat Johann Jakob Roßkampff für

13 000 Taler. Dieser war Agent der Seehandlung. Für Rechnung dieser Gesellschaft ließ er auch den Kupferhammer betreiben, und der Ertrag war zunächst ganz befriedigend.


Als Stadtrat Roßkampff 1804 starb, setzten sich seine Erben, die Kaufleute Karl August und Ephraim Gottfried Roßkampff, als Eigentümer der Firma Johann Jakob Roßkampff und Compagnie, mit der Seehandlung auseinander und erwarben den Kupferhammer für 6000 Taler. Der Kupferhammer wurde bis 1806 betrieben. Dann mußte der Betrieb wegen des unglücklichen Krieges – am 21. Januar wurde Elbing von den Franzosen besetzt – eingestellt werden. Als er später wieder aufgenommen wurde, dauerte er nur mit Unterbrechung fort. Dann lag er jahrelang ganz still.


Da kaufte 1816 der Scharfrichter und Lederfabrikant Schesmer, derselbe, nach dem Schesmershof im heutigen Gemeindebezirk Lärchwalde benannt ist, den Kupferhammer für 7500 Taler. Er setzte die Anlage wieder instand; die Arbeit wurde aufgenommen. Aber ein Unstern schien über dem ganzen Unternehmen zu walten. Denn nur zwei Jahre konnte Schesmer den Betrieb fortführen: 1818 riß der Geizhals aus, die Wasserleitung, die Schleuse und das Mühlenwerk des Kupferhammers wurden vernichtet. Schesmer verlor die Lust, das Ganze noch einmal in Betrieb zu setzen. Daher verkaufte er noch in demselben Jahr 1818 den Kupferhammer, und zwar wieder zurück an Karl August und Ephraim Gottfried Roßkampff, mit einem Schaden von 1000 Talern, für 6500 Taler. Diese beiden Kaufleute entäußerten sich ihres Besitzes aber bereits im folgenden Jahr: 1819 kaufte der Müllermeister Johann Jakob Lilienthal den Kupferhammer für 3333 Taler. Dieser richtete hier eine Mahlmühle ein, die Bestand hatte. er hatte dieselben jährlichen Abgaben, wie sie bisher für den Kupferhammer gezahlt worden waren, zu entrichten, also vierzig Taler Erbpachtzins an Roland, drei Taler Wasserzins und drei Taler dreißig Groschen für den Schmerlenfang an die Kämmereikasse.


Die Mühle, die trotzdem den Namen Kupferhammer behielt und ihn noch heute führt, erwarben dann: Mühlenbesitzer Kirschtein 1840 für 3500 Taler; Mühlenbesitzer Koske 1840 für 8100 Taler, da Kirschtein noch in demselben Jahr starb; Handlungsdiener Mendelsohn 1848 für 12 250 Taler; Moritz Ely Meyer 1866 für 9001 Taler in der Zwangsversteigerung; Kaufmannswitwe Elise Meyer 1883 im Erbgang; Gutsbesitzer Droß in Freiwalde 1888; die Witwe Droß 1910; Mühlengutsbesitzer Notz 1914; Müllermeister Karl Mattke 1915.


Da der Kupferhammer in der Gemarkung Roland liegt, gehört er auch zu diesem Gutsbezirk.




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